Berner Grossratswahlen 2018

Wahlkreis Emmental

SVP

 

1. Welche Bedeutung hat für Sie die Holzherkunft – also z.B. die Verwendung von Schweizer Holz?

 

Patrik Anliker (SVP): Die Verwendung von Schweizer Holz hat für mich einen sehr hohen Stellenwert. Ich denke es gibt kein Land in der Welt, welches die Forstwirtschaft so nachhaltig und im Einklang mit der Natur betreibt. 

 

Fritz Rüfenacht (SVP): Als eigener Walbesitzer bin ich natürlich sehr interessiert, dass wir das Schweizer Holz bei uns verwenden. Als Hauseigentümer schaue ich natürlich immer auf die Herkunft.

 

Bruno Rosser (SVP): Die Holzernte aus der Schweiz sollte gesteigert und der Import auf ein Minimum reduziert werden. Das erfordert aber auch ein Umdenken vom Endverbraucher.

 

Adrian Zemp (SVP): Es ist ökologischer und nachhaltiger, wenn wir vermehrt auf die Verwendung von Schweizer Holz setzen. Im weiteren wird damit das Wissen in der gesamten Holzindustrie gesichert und für die Zukunft weiter entwickelt.

 

Hanspeter Sutter (SVP): In unserer Unternehmung verwenden wir ausschliesslich Schweizer Holz. Rohwaren wie Gerüstbretter und Kanthölzer von der Sägerei Abi in Koppigen und Schaltafeln von der Firma Tschopp in Buttisholz.

Ich bin für eine nachhaltige Nutzung unserer Wälder. Wir haben genügend einheimisches Holz

 

Heinz Kämpfer (SVP): Ist mir sehr wichtig. Als Waldbesitzer und Bewirtschafter kommt bei mir nur eigenes Holz zum Zuge. Dies empfehle ich auch allen Bekannten und Verwandten. Ebenfalls wird bei baulichen Massnahmen bei Institutionen bei welchen ich irgend eine Funktion ausübe über die Verwendung von Schweizer Holz beraten.

 

2. Unter welchen Voraussetzungen werden Sie Projekte für die Strom- und Wärmeerzeugung aus Holz unterstützen?

 

 Patrik Anliker (SVP): In Verbindung mit anderen, natürlichen, Ressourcen, wie Sonne, Wind und Wasser, ist die Stromerzeugung aus Holz sehr zu empfehlen. Zudem werden wir damit unabhängiger von Öl –und Gasressourcen. Es ist anzustreben, vermehrt Wärmeverbunde zu installieren, welche mit Holz betrieben werden. Das Holz muss aber aus der heimischen Produktion stammen, auch im Sinne der CO2 Bilanz.

 

Fritz Rüfenacht (SVP): Ich unterstütze die Holzheizungen, insbesondere finde ich auch die regionalen Wärmeverbunde mit Pelett und Schnitzel sehr sinnvoll. 

 

Bruno Rosser (SVP): Bei Neuüberbauungen sollen Projekte wie z.B. Wärmeverbund mit Holzschnitzeln geprüft und wenn möglich gefördert werden.

 

Adrian Zemp (SVP): Die Energiegewinnung aus Holz ist eine von verschiedenen alternativen Energieprojekten, welches konsequent gefördert werden muss.

 

Hanspeter Sutter (SVP): Das Holz sollte aus der Umgebung stammen. Projekte für Wärme und Strom sind wenn immer möglich umzusetzen. Ich bin überzeugt dass die Energieproduktion mit Schweizer Holz auch wirtschaftliche Verbesserungen für die Waldbesitzer bringen kann. Als Verwaltungsrat Präsident vom Wärmeverbund Alchenstorf AG kann ich aus eigener Erfahrung profitieren.

 

Heinz Kämpfer (SVP): Wenn die Anfahrtswege nicht enorm lang oder schwierig sind, muss Holz als CO 2 neutraler Heizstoff immer geprüft werden.

 

3. Wie stehen Sie zum Einführen nicht heimischer trockenheitsresistenter, wärmeliebender Gastbaumarten im

Zusammenhang mit der Anpassung der Wälder an den Klimawandel?

 

Patrik Anliker (SVP): In Verbindung mit anderen, natürlichen, Ressourcen, wie Sonne, Wind und Wasser, ist die Stromerzeugung aus Holz sehr zu empfehlen. Zudem werden wir damit unabhängiger von Öl –und Gasressourcen. Es ist anzustreben, vermehrt Wärmeverbunde zu installieren, welche mit Holz betrieben werden. Das Holz muss aber aus der heimischen Produktion stammen, auch im Sinne der CO2 Bilanz.

 

Fritz Rüfenacht (SVP): Mir ist natürlich das Klima auch ein wehr wichtiges Thema. Ich kann jedoch diese Frage nicht beurteilen. Ich denke, dass der Einführung von neuen Gastbaumarten nichts im Wege stehen sollte. Ich bin aber hier zuwenig informiert.

 

Bruno Rosser (SVP): Ich stehe dem kritisch gegenüber, weil sich nicht voraussagen lässt, wie sich diese Gastbaumarten in eine "neue" Umgebung einfügen. Ich erhoffe mir, dass sich der Klimawandel doch nicht so stark verschärft und sich die heimischen Bäume anpassen werden.

 

Adrian Zemp (SVP): Wenn dies im ökologischen Gesamtsystem genügend erforscht ist, erachte ich dies als sinnvoll.

 

Hanspeter Sutter (SVP): Eine Anpassung der Baumsorten drängt sich auf. Fremde Baumsorten sollten jedoch unsere Bestände an Tieren und Pflanzen nicht bedrängen

 

 

Heinz Kämpfer (SVP): Eher skeptisch. Mein Wald wird nachhaltig nach der Plentermethode genutzt. Daher passiert die Verjüngung vorwiegend natürlich. Ich hoffe, dass sich mein Wald den Veränderungen anpassen wird.

 

4. Können Sie sich vorstellen, dass Wald gerodet wird, um einheimische Stämme zu lagern, der Holzindustrie bessere Rahmenbedingungen zu verschaffen und damit die Waldpflege zu unterstützen?

 

Patrik Anliker (SVP): Es ist zu prüfen, wie weit die Kommunen und Gemeinden sich an den durch das Betretungsrecht entstehenden Aufwände beteiligen sollen. Das Problem sind ja vor allem diejenigen Benutzer, welche sich nicht um Natur – und den Landschaftsschutz sorgen.

 

Fritz Rüfenacht (SVP): Ich würde es natürlich gut finden, wenn wir ohne grosse Rodungen die einheimischen Stämme lagern können. Wenn es nicht anders geht und der Holzindustrie dient kann ich mir dies auch vorstellen. 

 

Bruno Rosser (SVP): Wenn dadurch die Rahmenbedingungen verbessert werden können, wäre ich damit einverstanden. Es müsste geprüft werden, ob andernorts dafür aufgeforstet werden 

könnte.

 

Adrian Zemp (SVP): Die Voraussetzungen für die Holzwirtschaft müssen geschaffen werden, damit dieser Wirtschaftszweig überlebensfähig bleibt. Die ökologischen und ökonomischen Bedingungen müssen dabei im Gleichgewicht bleiben.

 

Hanspeter Sutter (SVP): Ja. Allerdings ist die Umsetzung von solchen Vorhaben sehr schwierig und verlangt von der Politik Vereinfachungen. Die Rahmenbedingungen auch allgemein zu vereinfachen ist im Übrigen eines meiner Ziele.

 

Heinz Kämpfer (SVP): Rodungen im Wald eher nicht. Aber angrenzend an Wald oder in der Nähe zum Wald schon.

 
5. Wer sollte aus Ihrer Sicht die Kosten, die das Betretungsrecht und darüber hinausgehende Forderungen mit sich bringen, tragen?

 

 Patrik Anliker (SVP): Es ist zu prüfen, wie weit die Kommunen und Gemeinden sich an den durch das Betretungsrecht entstehenden Aufwände beteiligen sollen. Das Problem sind ja vor allem diejenigen Benutzer, welche sich nicht um Natur – und den Landschaftsschutz sorgen.

 

Fritz Rüfenacht (SVP): Wenn wir für die Betreuung schon Gesetze haben, dann sollten sie auch umsetzen werden. Wir sollten der Bevölkerung wieder einmal klar zeigen, was der Wald alles für Erholungsmöglichkeiten bietet. Die Kosten und Folgen sollten auf jeden Fall nicht die Walbesitzer tragen. Dies sollte der Bevölkerung auch finanziell etwas Wert sein. 

 

Bruno Rosser (SVP): Diese Kosten sollte ganz klar die Allgemeinheit d.h. der Bund übernehmen, da ja auch die Allgemeinheit profitiert. Es darf nicht sein, dass nur der Waldeigentümer die Kosten tragen muss

 

Adrian Zemp (SVP):  Diese Kosten, welche nicht zum wirtschaftlichen Erfolg der Waldbesitzer beiträgt, muss auf die Allgemeinheit übertragen werden (Bund und Kantone).

 

Hanspeter Sutter (SVP): Grundsätzlich zahlt der Verursacher die entstehenden oder entstandenen Kosten.

Im Wald wird vermutlich die Allgemeinheit ein gewisses Interesse haben.

 

Heinz Kämpfer (SVP): Der Verursacher der dies wünscht. Grundsätzlich sollten nur die bezeichneten und erschlossenen Korridore benutzt werden.

 

6. Kommen für Sie nebst der Jagd auch andere Regulationsmechanismen wie Abschuss durch vom Staat beauftragte Personen oder die Verbreitung von Grossraubwild (Wolf & Luchs) in Frage?

 

Patrik Anliker (SVP): Sofern dies Problemtiere sind und/oder die Populationen zu gross werden, sind solche Massnahmen in gesetzlich klar geregelten Ausnahmen, mit der Ausnahme des Luchs, schon heute denk – und machbar. 

 

Fritz Rüfenacht (SVP): Ich bin der Meinung, dass zum Schutze und Erholung des Waldes die nötigen Vorkehrungen zu treffen sind. Dies sollte aber auch im Pflichtenheft des Wildhüters sein. Der zusätzliche Abschuss sollte durch professionelle Jäger oder Wildhüter passieren. 

 

Bruno Rosser (SVP): Ich bin gegen den Wildabschuss durch Staatspersonal. Grossraubwild ist bereits angesiedelt und wird sich so oder so verbreiten. Das Image der Jagd ist in der Bevölkerung zum Teil schlecht, so dass immer weniger Jungjäger für diese Freizeitbeschäftigung interessieren.

 

Adrian Zemp (SVP): Die Verbreitung von Grossraubwild erachte ich als problematisch und nicht zielführend. Entsprechende Regulationen sollten vom Staat vorgenommen werden. Wir können die Besiedlung in der Schweiz nicht mehr rückgängig machen.

 

Hanspeter Sutter (SVP): Gegen über Grosswild bin ich eher skeptisch, die benötigten Flächen können nicht überall zur Verfügung gestellt werden. Hingegen scheint mir der Abschuss eine gute Lösung zu sein.

 

Heinz Kämpfer (SVP): Eine Debatte hierfür ist zu führen.

 


7. Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit im Wald? Wie weit sind Sie bereit sich dafür zu engagieren?

 

Patrik Anliker (SVP): Eine Düngung des Waldes ist nur im Ausnahmefall zu prüfen und zuzulassen. Die Überdüngung der Weiden und Wiesen zeigt das Resultat der vorhandenen "Monokulturen". 

 

Fritz Rüfenacht (SVP): Die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit ist mir sehr wichtig. Ich könnte mir die Lockerung des Düngeverbotes zu Gunsten der Bodenfruchtbarkeit gut vorstellen. Eine Reduktion des Stickstoffeintrags aus der Luft sehe ich schwierig zu reduzieren. Da müssten grössere uebergreiffende  Massnahmen eingeführt werden

 

Bruno Rosser (SVP): Die Bodenfruchtbarkeit ist generell wichtig, nicht nur im Wald. Ein konkreter Lösungsvorschlag ist mir jedoch nicht bekannt.

 

Adrian Zemp (SVP): Die emissionsbedingte Übersäuerung ist ja nicht natürlich gegeben. Entsprechende Korrekturen zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit erachte ich als sinnvoll, wenn sie genügend erforscht sind.

 

Hanspeter Sutter (SVP): Die Bodenfruchtbarkeit ist zu erhalten. Das Düngerverbot ist zu überprüfen.

 

Heinz Kämpfer (SVP): Auch hier muss eine Debatte geführt werden. Entgegenwirkende Massnahmen sind hier zu wenig bekannt. Einer Düngung wie in der Landwirtschaft stehe ich eher kritisch gegenüber.

 

8. Wie und in welcher Form werden Sie sich im Bereich invasive Neobioten engagieren?

 

Patrik Anliker (SVP): Diese sind mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln intensiv zu bekämpfen. Für den Privatbereich ist es notwendig, die Grund -  / Hausbesitzer entsprechend zu mobilisieren.

 

Fritz Rüfenacht (SVP): Die einheimischen Tier- und Pflanzenarten müssen beibehalten werden. Wenn es nötig ist, müssen entsprechende Massnahmen und Gesetze eingeführt werden. Ich kann mir auch vorstellen, dass hier die Oeffentlichkeit finanziell mithelfen muss dies durchzusetzen. 

 

Bruno Rosser (SVP): Naturschutzorganisationen (Pro Natura, WWF, Vogelschutzvereine) können sich aktiv daran beteiligen, diese nicht gewünschten Pflanzen zu entfernen. Die Jagdvereine tragen dazu schon jetzt bei, indem die Jungjäger in der Hegearbeit Neophyten in den Wäldern beseitigen.

 

Adrian Zemp (SVP):  Als Gemeinderatspräsident engagiere ich mich mit verschiedenen kommunalen Massnahmen für die Bekämpfung von Neobioten.

 

Hanspeter Sutter (SVP): Die natürlichen Lebensräume in der Schweiz werden zunehmend durch invasive Neobioten bedroht. Ursache dafür sind vor allem der globale Warenverkehr sowie die sich verändernden Klimabedingungen. Das Verursacherprinzip müsste angewendet werden. Die gesetzlichen Grundlagen sind so auszugestalten, dass der Bekämpfung der invasiven Neobioten eine hohe Priorität eingeräumt wird, da die negativen Auswirkungen des Zuwartens kaum absehbar sind.

 

Heinz Kämpfer (SVP): Vorbeugen ist besser als heilen, wehret den Anfängen, dass kommt mir bei dieser Frage in den Sinn.Hier müssen die Importe genau kontrolliert werden allenfalls ein Aktionsplan erarbeitet werden.