Berner Grossratswahlen 2018

Wahlkreis Thun

SVP

 

1. Welche Bedeutung hat für Sie die Holzherkunft – also z.B. die Verwendung von Schweizer Holz?

 

Jürg Marti (SVP): Für mich hat die Herkunft eine sehr grosse Bedeutung. Wenn ein qualitativ gutes Angebot besteht, nehme ich klar Schweizer Holz. Beim Kauf von Holz schaue ich immer auf die Herkunft, was heute mit den "Labels" auch möglich ist.

Das Thema Schweizer Holz beschäftigt uns auch sehr stark auf der Gemeinde. Steffisburg hat das Projekt RAUM 5 – Nachhaltiger Arbeitspark https://www.raum5-steffisburg.ch/projekt/ entwickelt, welches in den nächsten Jahren auch realisiert werden soll. Hier wollen wir einen Leuchtturm setzen. Weil das Thema Holz wieder eine Schlüsseltechnologie wird.

 

 
2. Unter welchen Voraussetzungen werden Sie Projekte für die Strom- und Wärmeerzeugung aus Holz unterstützen?

 

 Jürg Marti (SVP): Ich unterstütze Projekte, insofern nicht noch bessere Angebote bezüglich CO2 bestehen. Zudem müssen sich die Projekte auch langfristig wirtschaftlich rechnen

 

 

3. Wie stehen Sie zum Einführen nicht heimischer trockenheitsresistenter, wärmeliebender Gastbaumarten im

Zusammenhang mit der Anpassung der Wälder an den Klimawandel?

 

Jürg Marti (SVP): Grundsätzlich haben wir heute "wertvolle" Wälder. Dient es einer optimalen Entwicklung, können auch Gastbaumarten integriert werden. Welche es sind, müssen unbedingt die Fachleute (Förster, welche ihre Wälder kennen) situativ festlegen.

 

4. Können Sie sich vorstellen, dass Wald gerodet wird, um einheimische Stämme zu lagern, der Holzindustrie bessere Rahmenbedingungen zu verschaffen und damit die Waldpflege zu unterstützen?

 

Jürg Marti (SVP): Das kann ich mir gut vorstellen, da es ja auch einer optimalen Bewirtschaftung der Wälder dient.

 

 

 
5. Wer sollte aus Ihrer Sicht die Kosten, die das Betretungsrecht und darüber hinausgehende Forderungen mit sich bringen, tragen?

 

Jürg Marti (SVP): Hier steht einerseits jeder Einzelne in der Pflicht, welcher den Wald mit Respekt und als Gast zu beteten hat. Andererseits müssen konkrete Gebiete auch für diese Nutzungen definiert werden. Hier gibt es auch die Möglichkeit, dass sich die Gemeinden mit einem Beitrag engagieren – so auch in der Gemeinde Steffisburg praktiziert.

 

 

 

6. Kommen für Sie nebst der Jagd auch andere Regulationsmechanismen wie Abschuss durch vom Staat beauftragte Personen oder die Verbreitung von Grossraubwild (Wolf & Luchs) in Frage?

 

Jürg Marti (SVP): Diese Frage muss wohl auch situativ beantwortet werden. Ist das "lokale" Öko-System Wald inklusive Wildtiere nicht mehr im Einklang, sollen Massnahmen mit langfristigem Charakter (nachhaltig) umgesetzt werden dürfen. Die zwei genannten Massnahmen sind wohl zwei mögliche Ansätze.

 


7. Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit im Wald? Wie weit sind Sie bereit sich dafür zu engagieren?

 

Jürg Marti (SVP): Wie bereits erwähnt, muss das Öko-System im Wald funktionieren, dieses Engagement muss der Gesellschaft auch entsprechend etwas wert sein – hier sind wir alle gefordert. Sei es auch bereits bei der Verursachung des Problems. Jeder muss sein Mobilitätsverhalten hinterfragen. Es habe die grosse Möglichkeit, mich beruflich mit dem Fahrrad oder dem ÖV fortzubewegen. Zudem haben wir ein Privat-Fahrzeug angeschafft, welches zu 100 % mit Biogas aus der ARA Thunersee angetrieben wird.

 

 


8. Wie und in welcher Form werden Sie sich im Bereich invasive Neobioten engagieren?

 

 

 

 Jürg Marti (SVP): Wichtig ist hier, dass man überhaupt über die Kenntnisse verfügt, welche Tiere und Pflanzen nicht einheimisch sind. Auf Stufe der Gemeinden informieren wir die Bevölkerung immer wieder über das Thema. Privat muss sich jeder bei der Gartengestaltung um das Thema kümmern, es werden nach wie vor zu viele Neobioten geplanzt – wir achten auch zuhause darauf.