Mit der Interpellation Ip 14.3902 verlangt der Präsident der Berner Waldbesitzer BWB und Nationalrat Erich von Siebenthal Klärung vom Bundesrat.
Der Bundesrat setzt in verschiedenen Strategien, Aktionsplänen und nicht zuletzt mit der anstehenden Waldgesetzrevision Ziele für die Waldpolitik. Aus Sicht der Waldbesitzer sind diese nicht oder schlecht aufeinander abgestimmt. Das Parlament wird in naher Zukunft über mehrere 100 Millionen Franken Bundesbeiträge für die Umsetzung der Biodiversitätsstrategie sowie über eine Waldgesetzrevision beschliessen. Bevor diese Beschlüsse gefasst werden können, ist insbesondere in folgenden Fragen durch den Bundesrat Klarheit zu schaffen:
Inwieweit handelt es sich bei der Strategie Biodiversität um effektive Notwendigkeiten und nicht um verwaltungsgetriebene Bedürfnisse?
Wie will der Bundesrat die Anpassung an den Klimawandel (Waldpolitik 2020) vollziehen, wenn ein Grossteil der Wälder bis heute nicht erreichbar ist und der Bund die Finanzierung solcher (ausserhalb des Schutzwaldes) als Kantonsaufgabe definiert? Die Anpassung an den Klimawandel ist nur durch Verjüngung mit geeigneten Baumarten möglich. Die Kantone haben bereits in der Vergangenheit trotz Kenntnis der Ausgangslage die notwendigen Mittel nicht bereitstellen können.
Wie will der Bundesrat das verfügbare einheimische Holzpotenzial ausschöpfen, wenn er gleichzeitig Waldflächen aus der Bewirtschaftung entlassen und Erschliessungen nicht finanzieren will.
Die Berner Waldbesitzer BWB mit Erich von Siebenthal als Präsident, stehen weitgehend hinter den Zielen der Waldpolitik 2020 des Bundesrates. Sie erwarten jedoch vom Bundesrat wirkungsvolle Massnahmen zur Umsetzung und nicht nur Massnahmen, die weitere Verwaltungsangestellte und Planungs- und Beratungsbüros beschäftigen. Die eingesetzten Steuerfranken sollen Ihre Wirkung auf der Waldfläche und nicht in Büros entfalten.