Berner Grossratswahlen 2018

Wahlkreis Mittelland-Nord

SVP

 

1. Welche Bedeutung hat für Sie die Holzherkunft – also z.B. die Verwendung von Schweizer Holz?

 

Aliki M. Panayides (SVP): Die Herkunft ist mir auch bei Holz sehr wichtig – wie auch bei allen anderen Erzeugnissen unserer Landwirtschaft.

 

Silvia Jäger (SVP): Schweizerholz gilt als einheimische Ressource und soll gegenüber dem Ausland Vorrang haben. Schweizerholz steht für Schweizerqualität.

 

Markus Lüscher (SVP): Für mich hat die Holzherkunft einen hohen Stellenwert. Schweizerholz ist wenn möglich immer zu bevorzugen und insbesondere bei öffentlichen Bauten.

 

Michael Christen (SVP): Eine sehr grosse. Es sind mehr als 90 000 Arbeitsplätze in der Schweizer Waldwirtschaft und mit Holzberufen verbunden. Das Schweizer Holz muss gegenüber ausländischem Holz klar bevorzugt werden.

 


2. Unter welchen Voraussetzungen werden Sie Projekte für die Strom- und Wärmeerzeugung aus Holz unterstützen?

 

Aliki M. Panayides (SVP): Im Rahmen der Projekte für erneuerbare Energien müssen aus meiner Sicht jene Priorität haben, welche auch einen Effekt für die einheimische Wirtschaft haben. Da gehören Projekte mit Holz klar an vorderster Front dazu und würde ich persönlich auch gegenüber Erdwärmekonzepten etc. vorziehen.

 

Silvia Jäger (SVP): Sicherlich sollte es sich in erster Linie um Schweizerholz handeln. Wachstum und Ernte des Holzes müssen in einem ausgewogenen Gleichgewicht stehen – zum Schutze unserer Natur. Projekte müssen finanzierbar sein und sollen im öffentlichen Interesse bewusst gefördert werden.

 

Markus Lüscher (SVP): Ich war bis vor kurzem Präsident der Energieregion Bern-Solothurn. Strom- und Wärmenutzung in Regionen mit Holz direktbezogen aus der Region ist zu fördern. Holz möglichst in Stück oder mit Schnitzelfeuerungen macht am meisten Sinn.

 

Michael Christen (SVP): Es kommt immer auf das Projekt an. Ich finde es wichtig, dass Schweizer Holz genutzt wird für Strom und Wärmeerzeugung. Zudem ist der Rohstoff Holz ein gutes und schönes Baumaterial. Ganz wichtig, in der Schweiz haben wir, wann und für was auch immer wir unser Holz einsetzen, kurze Transportwege, das ist Nachhaltigkeit. Wärmeerzeugung sollte möglichst Lokal möglich sein. Gegebenenfalls müsste da die Bau Reglemente geändert werden um dies zu ermöglichen.

 

 

3. Wie stehen Sie zum Einführen nicht heimischer trockenheitsresistenter, wärmeliebender Gastbaumarten im

Zusammenhang mit der Anpassung der Wälder an den Klimawandel?

 

Aliki M. Panayides (SVP): Das müssen die Fachleute beurteilen. Wenn dies sinnvoll ist und keine ungewollte Verdrängung anderer Arten zu befürchten ist, ist dies nachvollziehbar, auch wenn es natürlich bedauerlich ist, wenn sich das Bild der Wälder verändert.

 

Silvia Jäger (SVP): Aktuell habe ich persönlich Mühe mit dem Ansiedeln von ausländischen Pflanzen und Bäumen und sehe diesem Vorhaben eher skeptisch gegenüber. Wichtiger scheint mir momentan die Sensibilisierung des Klimawandels und den Aufruf an die Politik und Gesellschaft, gegen den fortschreitenden Klimawandel wirksame und nachhaltige Massnahmen auf nationaler und internationaler Ebene einzuleiten. 

 

Markus Lüscher (SVP): Wenn es der Entwicklung des Waldes dient und der Wissenschaftliche Nachweis erbracht wird, erachte ich dies als eine gangbare Lösung.

 

Michael Christen (SVP): Das kann ich mir im Moment nur schwer vorstellen. Das Klima ändert sich, es hat sich aber schon immer geändert. Die Natur wird sich anpassen. In den Städten sieht dies aber etwas anders aus. Da Begrüsse ich die Auswahl von resistenten Stadtbäumen.

 

 

4. Können Sie sich vorstellen, dass Wald gerodet wird, um einheimische Stämme zu lagern, der Holzindustrie bessere Rahmenbedingungen zu verschaffen und damit die Waldpflege zu unterstützen?

 

Aliki M. Panayides (SVP): Klar ja.

 

Silvia Jäger (SVP): Grundsätzlich bin ich nicht gegen solche Vorhaben. Es gilt jedoch, den Einzelfall sorgfältig und individuell zu prüfen. Allfällige Alternativmöglichkeiten müssen zudem in Betracht gezogen werden. Es ist wichtig, dass gute Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für die einheimische Holzindustrie möglichst langfristig geschaffen werden (z.B. Lagerung von Stämmen an sogenannten Holzlageplätzen).

 

Markus Lüscher (SVP): Wenn es der Holzindustrie dient und es der Walwirtschaft im Ganzen zu Mehrwert verhilft, ja.

 

Michael Christen (SVP): Ja, das kann ich mir gut vorstellen, auch wenn Flächen gerodet werde, dient es ja schlussendlich der Allgemeinheit. Meines Erachtens werden unsere Wälder noch zu wenig genutzt, es wäre mehr möglich an Holz, dass man herausnehmen könnte. Ein gut gepflegter Wald dient allen.

 

 
5. Wer sollte aus Ihrer Sicht die Kosten, die das Betretungsrecht und darüber hinausgehende Forderungen mit sich bringen, tragen?

 

Aliki M. Panayides (SVP): Aus meiner Sicht müsste ein Umdenken initiiert werden, damit wieder klar ist, dass Wald nicht einfach Allgemeingut und das Betretungsrecht nicht selbstverständlich ist

 

Markus Lüscher (SVP): Dies muss für die Zukunft nach den neuen Bedürfnissen geregelt werden. Die Gesellschaft muss ihren finanziellen Anteil dazu beitragen.

 

Michael Christen (SVP): Wir wissen, dass 90% der Bevölkerung den Wald schätzt, sei es zur Erholung, zum Sport treiben etc. es wäre zu überlegen, ob jeder einzelne einen Beitrag leisten sollte.

Der Wald dient aber auch als Schutz vor Murgängen und Lawinen, reinigt unser Wasser und unsere Luft.

 

6. Kommen für Sie nebst der Jagd auch andere Regulationsmechanismen wie Abschuss durch vom Staat beauftragte Personen oder die Verbreitung von Grossraubwild (Wolf & Luchs) in Frage?

 

Aliki M. Panayides (SVP): Ja.

 

Silvia Jäger (SVP): Wenn der Jagddienst die vorgeschriebenen Abschusszahlen nicht erreicht, braucht es Regulationsmechanismen durch den Staat. Der Staat soll Personen wie Jäger (sogenannte Nachjagd) und/oder Wildhüter beauftragen, die Zahl der Wildtiere durch Abschiessen zu regulieren. Die Verbreitung durch Grossraubwild bringt nichts. Eine Regulierung durch den Luchs oder Wolf befürworte ich nicht.

 

Markus Lüscher (SVP): Wenn der Wildbestand nicht durch die ordentliche Jagd geregelt werden kann, kann ich mir durchaus vorstellen, dass die nötigen Abschüsse durch die Wildhut getätigt werden.

 

Michael Christen (SVP): Die Jagd ist ein wichtiger Bestandteil zur Regulierung des Wildbestandes. Ich könnte mir gut vorstellen vom Staat beauftragte Personen auch dazu einzusetzen. Wolf und Luchs sind im Moment für die Schweiz aus meiner Sicht kein grosses Problem. Punktuell müssen aber Massnahmen, auch Abschüsse möglich sein.

 


7. Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit im Wald? Wie weit sind Sie bereit sich dafür zu engagieren?

 

 

Aliki M. Panayides (SVP): Kann ich zu wenig beurteilen. 

 

Silvia Jäger (SVP): Den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit liegt mir sehr am Herzen. Ich würde mich dafür einsetzen, dass Fachspezialisten ihre Anliegen und Anregungen direkt oder z. B mittels Studien bei den Politikerinnen und Politiker vorbringen könnten, damit gemeinsam mit Kanton und Bund nachhaltige Lösungen gefunden werden können. Ich würde mithelfen, auf die bestehenden Probleme aufmerksam zu machen und mich dafür engagieren, dass die Bevölkerung sensibilisiert wird und sich für solche Themen interessiert. Es braucht Aufklärung und Dialog.

 

Markus Lüscher (SVP): Es braucht mehr Mittel zur Grundlagenforschung und Bildung in solchen Bereichen. So können die nötigen Grundlagen erarbeitet werden, um mit Methoden wo möglichst keine Abdrücke in der Umwelt hinterlassen werden, die Fruchtbarkeit der Wälder zu erhalten.

 

Michael Christen (SVP): Ich als Gärtnermeister, weiss um die Übersäuerung des Bodens allgemein. Geeignete Massnahmen wirken dem entgegen. Die Bodenfruchtbarkeit muss unbedingt erhalten werden.


8. Wie und in welcher Form werden Sie sich im Bereich invasive Neobioten engagieren?

 

Aliki M. Panayides (SVP): Ich könnte mir vorstellen, dass man im Rahmen von Beschäftigungsprogrammen auch im Wald mindestens gegen Neophyten vorgeht.

 

Silvia Jäger (SVP): Ich würde mich für den Erhalt der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt stark machen. Die einheimische Tier- und Pflanzenwelt muss geschützt werden. Die Bevölkerung soll entsprechend aufgeklärt werden.  Es braucht vermehrte Einfuhrverbote und lokale Kontrollen, um zu verhindern, dass die einheimische Pflanzen- und Tierwelt verdrängt wird und folglich ihren natürlichen Lebensraum verliert.

 

Markus Lüscher (SVP): Ich habe selber bei mir im Wald solche Pflanzenarten festgestellt. Es braucht gewisse Regeln, um die einheimischen Arten zu erhalten und zu fördern. Bei Baubewilligungsverfahren  ist zu prüfen, ob nur noch einheimische Arten  bei der Bepflanzung von Gärten zugelassen werden sollten. 

 

Michael Christen (SVP): Auch hier, invasive Pflanzen begleiten uns auf Schritt und Tritt. Wir sind als Unternehmen bestrebt dem konsequent entgegen zu wirken. Das gilt in den Gärten, im Feld, an Bach und Flussufern und natürlich auch im Wald. Dafür setze ich mich tagtäglich mit meinen Leuten und meinem Team ein.