An der gemeinsamen Lagebeurteilung kam klar zum Ausdruck, dass 2015 als schlechtes Jahr in die Firmengeschichte der Hersteller von Schnittholz, Holzwerkstoffen, Papier, Pellets, Wärme und Strom aus Schweizer Holz eingeht:
Die Aufwertung des Schweizer Frankens hat die Preise negativ beeinflusst und zu Umsatzeinbussen geführt. Die Absatzmengen wurden jedoch auf dem 2014er-Niveau gehalten. Für 2016 sind erneut
dieselben Produktionsmengen an Papier, Holzwerkstoffen und Schnittholz geplant – der Energiebereich wird zusätzlich durch den zuletzt sehr tiefen Ölpreis und den bislang zu milden Winter
herausgefordert.
Die wichtigste Massnahme zur Abfederung der Nachteile des im Januar 2015 hochgeschnellten Frankenkurses war die Senkung der Beschaffungspreise für Holz aus dem Wald und Restholz aus den
Sägewerken. Damit haben die Waldbesitzer und die Rohholzverarbeiter gemeinsam einen grossen Beitrag zur Verteidigung der Marktanteile von Schweizer Holz geleistet. Die Rohholzverarbeiter haben
auch viele betriebliche Sparmassnahmen eingeführt und bis auf weiteres beibehalten.
Die Task Force Wald + Holz + Energie ist enttäuscht über den geringen Erfolg der politischen Vorstösse zur Abfederung der Franken-Nachteile. Die Transportkosten sind aktuell zu nachteilig für
Schweizer Produzenten und bedürfen weiterhin einer Entlastung. Hinsichtlich der forstlichen Infrastruktur und der Absatzförderung von Schweizer Holz ruhen die Hoffnungen auf dem Nationalrat in
der anstehenden Differenzbereinigung zum Waldgesetz. Wichtig ist auch, dass Bund und Kantone ihre Forstbudgets auf die Waldbewirtschaftung konzentrieren, unter anderem mit Seilkranbeiträgen.
Die Absatzmärkte für Papier, Holzwerkstoffe und Schnittholz sind mengenmässig intakt, bleiben aber preislich eine Herausforderung. Die Werke planen dennoch Produktionszahlen wie 2014/15. Für den
ganzen Energiesektor sind Prognosen schwieriger, weil der Verbrauch stark vom weiteren Winterverlauf abhängt. Der sehr tiefe Ölpreis benachteiligt das Holz in kombinierten Feuerungen, und er
stellt momentan geplante Feuerungen und Fernwärmeprojekte in Frage.
Damit wiederum gut 6,2 Mio m3 Festmasse Rohholz mit einem möglichst hohen Anteil Schweizer Holz in die Verarbeitung fliessen können, darf die Holzernte nicht nachlassen. Die Holzerntekapazitäten
sind da, und der Durchforstungs-/Verjüngungsbedarf auch. Trotz einigen Absatzschwierigkeiten mit bekannten Problemsortimenten (Starkholz geringer Qualität, Buche) und vorhandenen Vorräten an
Energieholz ist der Frischholzbedarf der Werke gross. Damit die infolge Frankenstärke grösser gewordenen Kostendeckungsprobleme in einzelnen Holzschlägen nicht zum Nutzungsverzicht führen, sind
im Wald Anreize für Infrastruktur und Ernte wichtig, bzw darauf fokussierte forstliche Förderungen. Die Task Force steht diesbezüglich in engem Kontakt mit den Waldeigentümern.