Die Papierfabrik Utzenstorf AG und die Perlen Papier AG sind übereingekommen, die Produktion von Zeitungsdruckpapier am Standort Perlen zu konzentrieren. Der schrump-fende Zeitungspapiermarkt sowie der anhaltende Margendruck durch den tiefen Euro-kurs erfordern diese Massnahme. Damit kann die Produktion dieser Papiere und vor allem auch die ökologisch sinnvolle und energieeffiziente Verwertung des Altpapiers in der Schweiz weiterhin sichergestellt werden.
Seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses am 15. Januar 2015 ist die Überlebensfähigkeit der Papierfabrik Utzenstorf trotz ausserordentlichen Anstrengungen des Managements, der Mitar-beitenden, der Lieferanten und der Kunden kritisch geworden. Bereits im Dezember 2015 musste das Unternehmen finanziell restrukturiert und refinanziert werden. Diese Massnahmen haben leider nicht zu einer nachhaltigen Verbesserung der finanziellen Situation geführt.
Mit dem per 31. Dezember 2017 beabsichtigten Verkauf des Geschäftes an Perlen Papier und der damit verbundenen Konzentration der Produktion und des Altpapierrecyclings am Standort Perlen bei Luzern folgen die beiden Unternehmen der industriellen Logik, dass in der Schweiz langfristig nur eine Zeitungspapierfabrik Bestand haben wird.
Die geplante Transaktion beinhaltet die Übernahme der Altpapiersortieranlage, der Vertriebs-verträge, der Kundenbeziehungen, der Lager sowie der Altpapierbeschaffungsverträge durch Perlen Papier. Das Altpapiersortierwerk wird am Standort Utzenstorf weitergeführt. Eine geringe Anzahl Mitarbeitende des Sortierwerkes werden übernommen. Mit dem durch den geplanten Verkauf erzielten Erlös kann die Papierfabrik Utzenstorf einen Sozialplan finanzieren und ihre finanziellen Verpflichtungen aus dem operativen Geschäft erfüllen.
Die Zukunft der Belegschaft der Papierfabrik Utzenstorf wird Gegenstand eines Konsultations-verfahrens mit der Arbeitnehmervertretung bilden. Nach Abschluss dieses Verfahrens wird der Verwaltungsrat der Papierfabrik Utzenstorf die entsprechenden Entscheide treffen und kommu-nizieren. Sollte die Fortführung der Arbeitsverhältnisse nicht möglich sein, stehen aus dem Ver-kaufserlös genügend Mittel bereit, um einen Sozialplan für die von einer allfälligen Massenent-lassung betroffenen 200 Mitarbeitenden zu finanzieren. Dieser müsste mit der Arbeitnehmerver-tretung und den Sozialpartnern ausgehandelt werden, mit dem Ziel, dem langjährigen grossen Engagement der Mitarbeitenden in einem widrigen Marktumfeld Rechnung zu tragen.
Bezüglich des Areals besteht die Absicht, die Fabrik zurückzubauen und das Gelände einer neuen Nutzung zuzuführen.