Berner Grossratswahlen 2018

Wahlkreis Oberland

BDP

 

1. Welche Bedeutung hat für Sie die Holzherkunft – also z.B. die Verwendung von Schweizer Holz?

 

Anita Luginbühl (BDP):  Die Verwendung von Schweizerholz hat für mich oberste Priorität. Wir verarbeiten nach Möglichkeit in unserem Betrieb Schweizerholz. Politisch setze ich mich immer wieder für die Verwendung von Schweizer Holz ein.

 


2. Unter welchen Voraussetzungen werden Sie Projekte für die Strom- und Wärmeerzeugung aus Holz unterstützen?

 

Anita Luginbühl (BDP):  Das Energiegesetz kommt in der Märzsession in 2. Lesung in den Grossen Rat. Dort unterstütze ich alle Punkte, welche einen optimalen Mix von Energielieferanten zum Ziel haben. Die Holzenergie ist hier ein wichtiger Punkt, damit die nicht erneuerbaren und fossilen Energieträger abgelöst werden können.

 

  

3. Wie stehen Sie zum Einführen nicht heimischer trockenheitsresistenter, wärmeliebender Gastbaumarten im

Zusammenhang mit der Anpassung der Wälder an den Klimawandel?

 

Anita Luginbühl (BDP):  Der Klimawandel findet statt und wir müssen uns dem Thema seriös widmen. Sicher muss man dabei auch bei der Verjüngung von Wäldern daran denken. Warum nicht Bäume aus dem südlichen Teil Europas hier ansiedeln, welche sich das wärmere Klima schon gewohnt sind? Die Grenze der neuen Sorten mache ich aber vorerst im europäischen Gebiet. Exotische Hölzer gehören vorerst noch nicht dazu.

 

 

4. Können Sie sich vorstellen, dass Wald gerodet wird, um einheimische Stämme zu lagern, der Holzindustrie bessere Rahmenbedingungen zu verschaffen und damit die Waldpflege zu unterstützen?

 

Anita Luginbühl (BDP):  Ja – aber sicher in einem angemessenen Umfang.

 

 

 
5. Wer sollte aus Ihrer Sicht die Kosten, die das Betretungsrecht und darüber hinausgehende Forderungen mit sich bringen, tragen?

 

Anita Luginbühl (BDP):  In Holland werden für den Eintritt in Wald- und Dünenreservate «Dünenkarten» verkauft. Jeder, welcher entweder per Velo oder als Fussgänger ein bestimmtes Gebiet betritt, zahlt also einen Beitrag zur Pflege und für den Unterhalt mit. Es wäre zu prüfen, ob sich das in irgendeiner Form auch bei uns einführen liesse. Ein Teil des Waldes ist freizugänglich, wer weiter in einen definierten Bereich will, bezahlt einen Beitrag.

 

 

 

6. Kommen für Sie nebst der Jagd auch andere Regulationsmechanismen wie Abschuss durch vom Staat beauftragte Personen oder die Verbreitung von Grossraubwild (Wolf & Luchs) in Frage?

 

Anita Luginbühl (BDP):  Wenn der Kanton Bern die eidg. Vorgaben nicht erfüllt möchte ich zuerst wissen warum. Der Abschuss durch vom Staat beauftragte Personen ist okay, einer generellen Lockerung der Schutzvorschriften für Wolf und Luchs stehe ich aber sehr kritisch gegenüber. 

 


7. Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit im Wald? Wie weit sind Sie bereit sich dafür zu engagieren?

 

Anita Luginbühl (BDP):  Düngung und Wald ist für mich ein Tabuthema, sollte es sich um ähnliche Materialien wie z.B. das Glyphosat im Landwirtschaftsbereich handeln. Wenn es Mikroorganismen oder spezielle Pflanzenarten gibt, welche auf natürliche Art und Weise dem Problem der Versäuerung entgegenwirken könnten, wäre das sicher eine mögliche Variante.

 


8. Wie und in welcher Form werden Sie sich im Bereich invasive Neobioten engagieren?

  

Anita Luginbühl (BDP):  Bei den invasiven Neobioten wissen wir dank einer breiten Information der zuständigen Stellen ja heute, welche Pflanzen und Tiere in diese Gruppe gehören. Je mehr wir darüber wissen, desto selbstverständlicher wird der Umgang und desto selbstverständlicher werden Pflanzen hoffentlich aus den Gärten verschwinden und werden auch nicht mehr gekauft. Bei den Tieren ist es wohl etwas schwieriger – hier müssen wir auf die natürlichen Feinde in der Natur hoffen und diese ihre Arbeit machen lassen oder uns mit natürlichen Gegenmitteln vertraut machen.